Streifzüge durch die südliche Peloponnes

Einführung (1) / (2) / (3)


Text und Fotos: Eckart Fiene


Unterwegs in Messenien . . .

Die antike Stätte Lépreo, hoch über dem gleichnamigen Dorf gelegen, erreicht man von Kyparissía über die Küstenstraße in nördlicher Richtung. In Tholo ist die Abzweigung Richtung Berge zu nehmen. Von hier sind es noch eine Handvoll Kilometer. Im Dorf weist das Schild „Archaeological site“ den Fahrweg hinauf. Doch man sollte die Erwartungen nicht zu hoch schrauben!



Peloponnes

Lépreo

Auch Figália war nicht das erhoffte Erlebnis. Grund war hier ein heftiges Gewitter, das zum Abbruch der Exkursion zwang. Folgt man der Straße von Lepreo etliche Kilometer in östlicher Richtung bis über Petralóna hinaus und biegt dann nach rechts ab (Hinweisschilder!) nähert man sich dem antiken Figália. Und von hier führt kurvenreich die Straße 14 km hinauf bis auf 1.130 Meter zu einem der überwältigenden Highlights der Peloponnes, zum Tempel von Bássae.



Peloponnes

Bássae

Nur ein Katzensprung ist es nach Peristéria, wenige Kilometer nordöstlich von Kyparissía, wo im „Mykene der westlichen Peloponnes“ eine Siedlung und Kuppelgräber aus der Zeit um 1500 v. Chr. freigelegt wurden. Und weitere Relikte aus mykenischer Zeit liegen am Wegesrand, darunter der sagenhafte Nestor-Palast bei Epáno Englianó nahe der Küstenstraße etwa 40 km südlich von Kyparissía. Und auch die „frische“ Ausgrabungsstätte von Iklaina, vielleicht ein Dutzend Kilometer südlich des Nestor-Palastes gelegen, birgt eine Siedlung der mykenischen Epoche. Da hier noch gegraben wird, ist sie für Besucher nicht zugänglich, aber einsehbar.

Ein letzter Ausflug führt auf schmalen Straßen in das südlich von Kyparissía gelegene Dörfchen Christianoúpoli, das die Agía Sofía-Kirche beherbergt, einen ungewöhnlich großen, architektonisch anspruchsvollen Bau, der zu den „schönsten und interessantesten Kirchen der Peloponnes“ gezählt wird.

Als nächsten Standort haben wir Kalamáta gewählt. Die große Hafenstadt ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Messeniens mit zahllosen Highlights in ihrer näheren Umgebung.

Peloponnes

Archaia Messéne

Archaía Messéne, die einstige Hauptstadt der historischen Landschaft, wird unser erstes Ziel sein. Eines der weitläufigsten und spektakulär gelegenen Ausgrabungsgelände Griechenlands erwartet uns etwa 30 km nordwestlich von Kalamáta. Auf dem Hin- oder Rückweg lohnt ein Abstecher nach Androúsa, wo fränkische Machthaber um 1250 eine noch heute in Teilen erhaltene Burg errichteten.

Unbedingt besucht werden sollte das hübsche Hafenstädtchen Pílos mit seinen geschichtsträchtigen Zielen wie der Navarino-Bucht, den Festungen Niókastro und Paliókastro, der geschützten Giálova-Lagune und der herrlichen Badebucht von Voidokiliá.

Peloponnes

Pilos

Eine Fahrt entlang der messenischen Küste berührt die beiden burgbewehrten, früheren Stützpunkte Koróni und Methóni, heute beliebte, aber bescheiden gebliebene Urlaubsdomizile. Gut 50 km sind es von Kalamáta nach Koróni und nochmal 30 km bis Methóni.

Peloponnes

Methóni

Thouría, nur wenige Kilometer nördlich von Kalamata, ist eine weiteres „frisches“ Grabungsareal. Großes Aufsehen erregten die Entdeckungen aus der klassischen Periode, die 2007 glückten. U. a. wurden ein Asklepion und ein Theater freigelegt. Die Ausgrabungsstätte kann nicht besichtigt werden und auch das Fotografieren ist unerwünscht. Andere Bereiche mykenischen und römischen Ursprungs sind seit langem bekannt und können besucht werden. Dazu zählt die mykenische Nekropole mit 16 in den Fels gehauenen Kuppel- und Kammergräbern auf einem Gelände, das „Hellenika“ genannt wird. Vom Dorf Ethea nördlich des modernen Städtchens Thouría führt eine Abzweigung von der Landstraße 7 (beschildert) zur Nekropole. Auf einem weiteren ausgeschilderten Weg erreicht man von hier die Gewölbe einer römischen Thermenanlage. Und von Aepeia, dem nächsten Dorf, kann das klassische Thouría angefahren werden.

Ein weiteres herausragendes Ziel ist die Mani-Halbinsel, die man von Kalamáta anfahren kann, aber ebenso gut auch von Mistrás/Sparta – ein Landstrich von ungewöhnlichem Charakter, mit nur spärlichen Vegetationsinseln in einer Orgie aus Felsgestein, ein hartes Leben bezeugend, oftmals wie verlassen wirkend.

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Mani


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